Pilzkrankheiten


Botrytis paeoniae:

Dieser Pilz (Grauschimmel) ist der wohl bekannteste und verbreiteste Pilz. Kaum eine Pflanze, die nicht von ihm befallen wird. Das bekannteste Beispiel sind wohl faule Früchte wie Erdbeeren oder Himbeeren. Im Gegensatz zu Obstarten kommt es bei den Pfingstrosen aber nicht zu einer Nass- sonder zu einer Trockenfäule. Beide Arten von Pfingstrosen, sowohl Strauch- als auch Staudenpfingstrosen, können von ihm befallen werden. Allerdings sind die Symptome bei beiden Arten etwas unterschiedlich im Erscheinungsbild.

Botrytis in den Knospen von Strauchpäonien
Botrytisbefall in den Blüten

Charakteristisch bei den Strauchpfingstrosen ist das plötzliche Welken ganzer Triebe. Die Infektion erfolgt im zeitigen Frühjahr über die Knospen und jungen Trieben. Der Pilz wächst von dort über das Holz in Richtung Wurzel. Im Stamm zerstört er die Leitungsbahnen und die befallenen Pflanzenteile vertrocknen, obwohl ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist. Bei den Strauchpäonien kann vorbeugend im Herbst nach dem Blattfall die Pflanze mit einem Bortytisfungizid eingesprüht werden. Im zeitigen Frühjahr, bei beginnender Knospenschwelle, sollte im Abstand von 14 Tagen 2-3 mal ebenfalls noch einmal behandelt werden. Ist der Befall erst einmal aufgetreten, dann hilft nur noch der Griff zur Schere. Der welke Trieb muß bis ins gesunde Holz (grüne Schnittstelle) herausgeschnitten werden. Auf diese Art und Weise ist die Infektion sofort und nachhaltig beseitigt. Ohne Rückschnitt würde der Pilz bis in die Wurzel wachsen und die Pflanze absterben. Wir haben zum Thema “Pflegeschnitt von Strauchpäonien nach Botrytisbefall ein Video erstellt, indem wir genau erklären was zu tun ist. Hier geht es zum Video.

Bei den Staudenpfingstrosen kann der Pilz die Pflanze auf 2 Arten infizieren. Zum Einen wird die Knospe befallen, verbräunt und trocknet ein. Zum anderen gibt es den sogenannten Stengelbotrytis, der genau an der Bodenoberfläche meist nur einzelne Triebe einer Pflanze befällt. Der Stiel fängt genau an der Übergangszone Erde/ Luft an zu faulen und kippt um. Immer ist feuchte Witterung Voraussetzung für eine mögliche Infektion. Die Bekämpfung erfolgt genau wie bei den Strauchpäonien über den Einsatz von Botrytisfungiziden. Die Entfernung des alten Laubes im Herbst reduziert die Ansteckungsgefahr im nächsten Frühjahr deutlich.

Cladosporium paeoniae:

Dieser Pilz bietet im Gegensatz zu Septoria nicht kleine runde Flecken aus, sondern bildet große, hell- bis violettbraune Flecken mit breitem Hof aus, die sich schnell vergrößern und in kurzer Zeit das ganze Blatt befallen. Die Blätter trocknen ein und die Pflanze hat dadurch eine deutlich kürzere Vegetationszeit als gesunde Pflanzen. Dies führt im Folgejahr zu einem schwächeren Wuchs. Die Bekämpfung erfolgt ebenfalls über den Einsatz von Rübenblattfungiziden.

Septoria peoniae:

Ein Befall mit diesem Pilz tritt in der Regel erst an den älteren Blättern auf, also erst nach der Blütezeit. Auf den Blättern entstehen runde, braune Flecken, die mit einem sich deutlich abhebenden rot-braunen Hof umgeben sind. Voraussetzung für eine Infektion ist, wie bei allen Pilzen, auch hier feuchte Witterung. Über die Luft und durch Spritzwasser werden die Sporen übertragen. Eine Bekämpfung erfolgt über den Einsatz von Blattfleckenfungiziden, wie sie im Rübenanbau verwendet werden. Befallenes Laub sollte im Herbst entfernt und nicht kompostiert werden.

Fusarium oxysporum:

Dieser Pilz ist im wesentlichen für die sogenannte Bodenmüdigkeit verantwortlich. Pfingstrosen sollten nie nach Pfingstrosen auf derselben Stelle kultiviert werden. Über die Jahre hat sich im Boden ein solcher Infektionsdruck von Krankheitserregern im Boden aufgebaut, daß wie bei vielen Kulturen eine zehnjährige Pause eingehalten werden sollte. Eine Pflanzung an derselben Stelle würde unweigerlich zu einem Kümmerwuchs der neuen Jungpflanze führen. Grundsätzlich ist Fusarium oxysporum in jedem Boden anzutreffen und alle Pfingstrosen werden unweigerlich früher oder später latent von diesem Pilz befallen. An großen Pflanzen richtet Fusarium aber keine allzu großen Schäden an, so daß die Pflanzen kräftig weiter wachsen. Allerdings baut sich durch den latenten Befall über die Jahre ein entsprechend großes Sporenpotential auf. Zum Einen verursacht der Pilz häufig an älteren Wurzeln schwarzbraune Einsenkungen auf der Epidermis der Wurzeln. Meist stirbt diese Infektion recht rasch wieder ab und die befallenen Stellen vernarben. Zurück bleibt lediglich die abgestorbene Borke der Wurzel. Zum anderen findet man beim Teilen alter Wurzelstöcke von der Korne nach unten gehend immer ausgehöhlte Wurzeln. Auch hierfür ist Fusarium verantwortlich. Die Wurzeln sterben aber nie ab, sondern behalten ihre Funktion weiterhin, ähnlich wie ein hohler Baum. Die jährliche Wurzelneubildung ist größer als die Schäden, die der Pilz verursacht, und die Pflanzen bleiben wüchsig. Eine Bekämpfung ist daher nicht nötig. Bei jungen Pflanzen mit entsprechend geringer Wurzelmasse ist ein starker Befall allerdings von Nachteil. Deshalb sollte die zehnjährige Wartezeit bei einer Neupflanzung eingehalten werden.

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